Stadtbrandmeister Christian Hellmeier versammelte kürzlich im Goslarer Feuerwehrhaus die Zugführer und Vertreter der für die Stadtfeuerwehr gegründeten Fachzüge. Gemeinsam mit seinen Vertretern Jürgen Koch und Frank Slotta galt es Entlassungen sowie Ernennungen vorzunehmen und auch Beförderungen auszusprechen.
Im Jahr 2016 wurden aus den elf Ortsfeuerwehren Fachzüge gegründet. Vier Löschzüge, zwei Wasserförderzüge, zwei Wassertransportzüge, ein Logistikzug und ein Zug für Atemschutzlogistik. Darüber hinaus sind Bestandteil die Örtliche Einsatzleitung, die nach dem Hochwasser 2017 etabliert wurde und auch eine Betreuungskomponente der DRK-Bereitschaft Goslar.
Für Hellmeier und seine beiden Vertreter eine nicht mehr wegzudenke taktische Verbesserung mit der Schaffung von Fachzügen. Ist doch der taktische Einsatzwert für einen Einsatzleiter bei großen Schadenereignissen wichtig und wertvoll in der Einsatzplanung. „Auf Anforderung fährt beispielsweise ein Löschzug die Einsatzstelle an. Der Einsatzleiter weiß welche Fahrzeuge, wieviel Atemschutzgeräteträger, auch welches spezielle Gerät oder wieviel zusätzliches Löschwasser die Einsatzstelle anfährt“, berichtet Hellmeier.
Gleichzeitig werden die elf Ortsfeuerwehren durch die Einbindung gefördert und gefordert. Für die Schwerpunktfeuerwehren eine mögliche Entlastung und die Stützpunktwehren und Feuerwehren mit Grundausstattung zusätzliche Einsatzpraxis. Ein gutes Konzept sind sich Hellmeier, Koch und Slotta einig, sind doch alle elf Ortsfeuerwehren für einen erfolgreichen Einsatz erforderlich und nicht wegzudenken. Gab es auch bereits Anforderungen über das Stadtgebiet hinaus.
Jedoch gilt es nach mittlerweile sechs Jahren sich auf die Gegebenheiten anzupassen. Neben der Schaffung der Örtlichen Einsatzleitung mit Einbindung einer Fachgruppe für Einsätze mit einer Drohne wurden zwei Fachzüge aufgelöst, ein Fachzug angepasst und ein Fachzug gegründet. Als Fachkoordinator zeichnet Frank Slotta für die Fachzüge verantwortlich. „Der Löschzug 4 wurde aufgelöst. Drei reine Löschzüge sind ausreichend. Mit dem Wasserförderzug ist die Vienenburger Wehr auch weiter gut gefordert“ begründet Slotta die Veränderung. Ein statt zwei Wassertransportzüge bringt effektiv mehr zusätzliches Löschwasser an mögliche Einsatzstellen. „Bis zu 19.000 Liter können nun gelichzeitig transportiert werden“, verrät Slotta
Mit der Bildung eines Fachzuges für Vegetationsbrände stellt man sich der Herausforderung des Klimawandels. Drei „kleine“ Tanklöschfahrzeuge, ein Löschgruppenfahrzeug und ein Führungsfahrzeug bilden nun die Grundlage für einen Waldbrandzug. Hier haben auch Erfahrungen aus den Partnerstädten Arcachon in Frankreich und dem portugiesischen Aveiro beigetragen. Ebenso die Entwicklungen aus der Länderübergreifenden Lenkungskruppe Waldbrand. Der Logistikzug Atemschutz wurde um die Komponente Einsatzstellenhygiene erweitert. Ein sich entwickelndes und stets wichtiger werdendes Thema innerhalb der Feuerwehren um eine Kontaminationsverschleppung bei den Feuerwehren und auch in die privaten Haushalte der Einsatzkräfte zu vermeiden.
Die Ernennung der Zugführer und ihrer Vertreter erfolgt für drei Jahre. Nunmehr galt es Entlassungen vorzunehmen. Stadtbrandmeister Hellmeier und seine Vertreter Koch und Slotta verabschiedeten Hans-Joachim Störich (Goslar), Jens Warnecke und Stefan Schwerdhelm (beide Hahndorf), Oliver Voß (Immenrode), Holger Putz (Lengde), Rouwen Brunke (Lochtum) und Florian Rowold (Oker). Mit dankender Anerkennung wurden die Entlassungsurkunden ausgehändigt. Die sieben Zugführer oder Vertreter engagierten sich neben ihren Aufgaben in den Ortsfeuerwehren zusätzlich für die Ausbildung und die Einsatzbereitschaft.
Alle Funktionen konnten mit den bisherigen und neuen Führungskräften besetzt werden. Für weitere oder erstmals drei Jahre wurden ernannt:
Löschzug 1: Helge Schulze (Jerstedt) und Daniel Gintaut (Immenrode)
Löschzug 2: Heiko Hartmann und Christian Scharsig (beide Lochtum)
Löschzug 3: Thomas Rademacher und Christian Müller (beide Oker)
Wasserförderzug 1: Wolfram Träger und Christian Heskamp (Beide Vienenburg)
Wasserförderzug 2: Andreas Rehwagen und Patrick Kiehne (beide Goslar)
Wassertransportzug: Stefan Schütze und Christian Rehse (beide Jerstedt)
Waldbrandzug: Volker Junge (Goslar) und Lars-Helge Brennecke (Immenrode)
Logistikzug: Nils Heyer und Sönke Zimmermann (beide Lengde)
Atemschutzlogistikzug: Holger Fehling und Sebastian Eli (beide Hahndorf)
Gleichzeitig beförderte Hellmeier die Zugführer Holger Fehling (Oberbrandmeister) und Volker Junge (Brandmeister) sowie die stellvertretenden Zuführer Patrick Kiehne (Löschmeister) und Christian Scharsig (Brandmeister).
Pläne für die Zukunft bestehen auch schon. Bedingt durch die umfangreichen Aufgabenwahrnehmungen und der Erweiterung der Örtlichen Einsatzleitung auf Einsatzkräfte des Stadtgebietes wird auch hier in Kürze ein neuer Fachzug entstehen. Für die Führungsspitze der Goslarer Feuerwehren steht fest, dass es sich bei den Fachzügen um ein gutes Konzept und bewährtes System handelt. Lageangepasst kann vorausschauend für die Zukunft die jeweilige Situation bei den Fachzügen angepasst werden.