Seit 1993 werden jährlich Hilfspakete von den Weihnachtstruckern der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. an Hilfsbedürftige in Südosteuropa und auch in Deutschland in die richtigen Hände vermittelt. Der Stadtverband der Goslarer Ortsfeuerwehren packte jüngst 121 Pakete mit Dingen des täglichen Lebens ein. Neben Spenden der Ortsfeuerwehren kamen auch von einzelnen Einsatzkräften Spenden von über 3.000 € zusammen.
Stadtbrandmeister Christian Hellmeier und seine beiden Vertreter Jürgen Koch und Frank Slotta sind gleichermaßen stolz auf das Ergebnis, aber auch betrübt. Geplant war eine große Packaktion mit zahlreichen Mitgliedern. Mit Hilfe der REWE-Marktbetreiberin Anika Scherf konnten Öl, Mehl, Zucker, Reis, Nudeln, Kekse, Schokolade und Kakao, Duschgel, Zahnbürsten und Zahnpasta kostengünstig erworben werden. Auch ein Spielzeug fand den Weg in die Pakete. Als persönlichen Gruß bastelte die Kinderfeuerwehr Wiedelah für jedes Paket eine Weihnachtskarte. Eine tolle Geste wie auch Johanniter-Regionalvorstand Dirk Gähle fand.
Die einzelnen Pakete gehen per LKW um Weihnachten auf die Reise. 2020 waren es insgesamt 49.000 Pakete, die ihren Weg in bedürftige Familien fanden. Gerade die Pandemie hat eine weitere Zunahme von hilfsbedürftigen Menschen hervorgebracht. Der Regionalverband Harz-Heide der Johanniter hatte vergangenes Jahr über 500 Pakete packen können, berichtet Dirk Gähle. Dieses Jahr ist auch durch die Beteiligung des Feuerwehr-Stadtverbandes Goslar fast eine Verdoppelung möglich, freuen sich Gähle und Stadtbrandmeister Christian Hellmeier.
Jedes Paket gibt den notleidenden Menschen einen kleinen Lichtblick: „Ich bin nicht vergessen.“ Dies sind Rückmeldungen von dankbaren Adressaten. Der frühere Fußballer Dirk Gähle ist in der Region kein Unbekannter. Umso mehr dankt der Regionalvorstand den elf Goslarer Ortsfeuerwehren für die fulminante Unterstützung. „Sie setzen hier allen Hindernissen zum Trotz ein unglaubliches starkes Zeichen der Solidarität, Nächstenliebe und Hoffnung“, sagte Gähle.
Hellmeiers Ehefrau Susanne Felka ist Ortsbeauftragte des Johanniter-Stützpunkts Goslar und hatte den Gedanken der Feuerwehrbeteiligung. Im Stadtkommando herrschte schnell Einigkeit als Hellmeier die Idee vortrug. Auch war der Gedanke geboren, einen persönlichen Gruß der Kinderfeuerwehr Wiedelah in den Paketen zu hinterlassen. Der sechs- bis zehnjährige Nachwuchs für die Jugendfeuerwehr war schnell Feuer und Flamme. Mit den REWE-Märkten in Goslar fanden die Brandschützer einen verlässlichen Partner.
Musste nur noch der Termin für die „Packaktion“ gefunden werden. „Das lief wie am Schnürchen“, teilte Hellmeier am Rande mit. Gemeinsam mit Goslars Ortsbrandmeister Udo Löprich war Hellmeier für das Einlegen der Grußkarten und das Verschließen der Pakete zuständig. Währenddessen hatte Michael Jahn, Vienenburgs Ortsbrandmeister, bereits neue Kekse in ein herannahendes Paket verpackt. Es lief Hand in Hand mit einer kleinen Helferschar auf Abstand.
Für Feuerwehr und Johanniter ein erster Auftakt für eine mögliche gemeinsame weitere Zusammenarbeit in Goslar. Pünktlich vor Weihnachten werden die Pakete abgeholt und gehen mit den Johanniter-Weihnachtstruckern auf die Reise zu den Menschen, denen es wirtschaftlich nicht gut geht, wo Kinderaugen aber ein wenig Hoffnung schöpfen können.