Im Goslarer Stadtteil Jerstedt brannte in der Nacht auf Mittwoch ein Gewerbebetrieb bis auf die Grundmauern nieder. Das Besitzerehepaar war glücklicherweise in Sicherheit und wurde von Nachbarn von dem Brand telefonisch informiert. Ein Feuerwehrmann verletzte sich bei den Löscharbeiten. 140 Einsatzkräfte aus fünf Feuerwehren waren im Einsatz.
Kurz nach 4 Uhr in der Früh meldeten mehrere Anrufer in Feuer in der Borsigstraße. Nach Alarmierung der Ortsfeuerwehren Jerstedt und Goslar war bei Eintreffen der ersten Kräfte eine starke Verqualmung festzustellen. Die Zugangstüren zum Werkstattbereich des Gebäudes waren bereits heiß, dies ließ auf ein größeres Feuer im Inneren schließen.
Noch während er ersten Löschmaßnahmen brannte das Feuer durch die Dachhaut durch. Die Ausbreitung auf den gesamten Dachbereich konnte nicht verhindert werden. Einsatzleiter, Goslars Stadtbrandmeister Christian Hellmeier forderte die Feuerwehren Hahndorf, Langelsheim und Vienenburg zusätzlich an. Mit einer Dreheiter und einem Teleskopgelenkmast löschten die Einsatzkräfte das Feuer sowie mehreren Strahlrohren von außen. Ein Betreten des Gebäudes war aufgrund der Einsturzgefahr nicht mehr möglich. Mit Rettungsdienst, Deutschem Roten Kreuz und der Polizei waren 140 Personen an der Einsatzstelle.
Die Wasserversorgung wurde aus dem Jerstedter Ortsgebiet mit vier Förderleitungen aufgebaut. Ein Feuerwehrmann musste vom Rettungsdienst betreut werden. Er hatte zu Beginn des Einsatzes bereits Rauchgase eingeatmet. Die Besitzer des Gebäudes sind mit dem Schrecken davon gekommen, haben allerdings Hab und Gut verloren. Der Familienhund, der sich im Gebäude aufhielt, überlebte das Feuer nicht.
Ein direkt neben dem brennenden Gebäude stehender Gastank konnte gesichert werden. Mit einer Wärmebildkamera kontrollierten die Einsatzkräfte ständig das Feuer. Im Inneren sorgten mehrere Gasflaschen, Maschinen, ein Gabelstapler und ein PKW für Gefahren. Nach 90 Minuten konnte Einsatzleiter Hellmeier um 05.30 Uhr Feuer unter Kontrolle feststellen. Aufwändig löschten die Feuerwehrkräfte zahlreiche Brandnester bei den Nachlöscharbeiten. Diese waren auch in der Zwischendecke des Bürobereichs zu finden. Abschließend setzte die Feuerwehr Löschschaum zum Ersticken der letzten Brandnester ein.
Nach 9 Uhr konnte die Einsatzleitung erste Feuerwehrkräfte aus dem Einsatz entlassen. Vorsorglich verblieb bis in die Mittagsstunden eine Brandwache der Jerstedter Feuerwehr an der Einsatzstelle. Die polizeilichen Ermittlungen zur möglichen Brandursache wurden aufgenommen. Der Schaden wird auf 350.000 € geschätzt.
Eingesetzte Feuerwehren: Feuerwehr Hahndorf, Jerstedt, Vienenburg, Goslar, Löschzug Feuerwehr Langelsheim und Rettungsdienst, Deutsches Rotes Kreuz, Polizei Goslar, Eurawasser, sowie Harz Energie