Mit über 100 Einsätzen hatten die elf Ortsfeuerwehren im Stadtgebiet Goslar gleich zu Jahresbeginn viel Arbeit. Umstürzende Bäume begruben Fahrzeuge. LKW wurden durch Orkanböen auf der Bundesstraße 6 zwischen Goslar und Jerstedt umgeweht. Dächer wurden in Teilen abgedeckt oder auch Fassaden lösten sich von Hauswänden. Drei Verletzte hat „Friederike“ hinterlassen.
Mit 230 Einsatzkräften arbeiteten die Goslarer Feuerwehren die Einsatzlagen am Donnerstag Uhr ab. Auf der Bundesstraße 6 kippten innerhalb weniger Minuten ein Sattelzug und ein Klein-LKW um. Beide Fahrer mussten leicht verletzt durch die Feuerwehr befreit werden. Ein Fahrer konnte über die Beifahrertür mit einer Steckleiter gerettet werden. Beim Klein-LKW musste die Feuerwehr die Frontscheibe mit einer Glassäge entfernen um den Mann aus seiner misslichen Lage zu befreien.
Zahlreiche Dachziegeln auf dem Gelände des Klostergutes Wöltingerode und von der Kirche des Gut Grauhof wurden von „Friederike“ einfach weggefegt. Fassadenteile am Goslarer Krankenhaus und einem mehrgeschossigen Wohnhaus an der Robert-Koch-Straße lösten sich ab. Zahlreiche Bäume hielten den Orkanböen nicht stand. Auf der Bundesstraße 241 zwischen Kreuzeck und Goslar wurde die Ortsfeuerwehr Hahnenklee-Bockswiese Zeuge eines Unglückes mit glücklichem Ausgang.
Ein PKW wurde unter einem Baum begraben. Der Fahrer konnte sich im letzten Moment im Fußraum retten. Leicht verletzt verließ der Mann fast krabbelnd sein Fahrzeug. Die weitere Betreuung übernahmen die Einsatzkräfte aus dem Kurort.
In der Okeraner Mühlenstraße beseitigten die Einsatzkräfte bei nachlassendem Wind einen umgestürzten Baum. Dabei wurde auch die Drehleiter der Goslarer Feuerwehr eingesetzt. Die Lengder Ortsfeuerwehr musste unter anderem ein Hinweisschild an der BAB 395 sichern. Die Vienenburger Feuerwehr selbst war allein mit 15 Einsätzen beschäftigt.
Die Goslarer Feuerwehren unter Leitung von Stadtbrandmeister Christian Hellmeier hatten sich bereits am Mittwochabend auf den Orkan vorbereitet. In einer ersten Lageeinschätzung wurden Wachbereitschaften in den Feuerwehrhäusern in Goslar und Vienenburg ab Donnerstagmorgen 08.00 Uhr eingerichtet. Kurz nach 13.00 Uhr gingen die ersten Einsatzmeldungen ein. Mit Zunahme der Einsatzzahlen ließ die örtliche Einsatzleitung Alarm für alle Einsatzkräfte im Stadtgebiet geben.
In einem ersten Fazit lobte Hellmeier das umsichtige Verhalten der 230 Einsatzkräfte. Fahrzeugschäden sind bei den Einsätzen für die Feuerwehr entstanden. Leider hat sich eine Feuerwehrfrau an der Hand Verletzungen zugezogen. Bis in die Abendstunden wurden über weit 100 Einsatzstellen abgearbeitet.
Mit großer Trauer gedenken wir den drei durch den Orkan getöteten Kameraden.
Ausführliche Berichte finden Sie auf den Homepages der jeweiligen Ortsfeuerwehren Oker, Goslar, Vienenburg, Hahndorf, Jerstedt, Hahnenklee-Bockswiese und Wiedelah.
Eingesetzte Feuerwehren: alle 11 Ortsfeuerwehren des Stadtverbandes Goslar