Ende Juli suchten Wassermassen ihren Weg durch die Altstadt Goslars durch Vienenburg, Immenrode und Lochtum. Der Schleusendamm in Wiedelah drohte zu brechen. In Hahnenklee-Bockswiese sind Regenmengen in noch nie dagewesenen Mengen niedergegangen. Evakuierungen mussten vorgenommen werden.
Am 25. Juli des Jahres begann um 11 Uhr eine Einsatzlage für die elf Goslarer Feuerwehren, die über Tage andauern sollte. Erste Keller waren in Goslar von Wasser heimgesucht worden. Grund waren seit über einen Tag andauernde Regenfälle in unterschiedlicher Intension. Für 12 Uhr hatte Stadtbrandmeister Christian Hellmeier vorsorglich eine Lagebesprechung im Goslarer Feuerwehrhaus einberufen.
In den Nachmittagsstunden meldeten sich immer mehr Betroffene. Auf dem Betriebshof der Stadt Goslar wurden ohne Unterlass Sandsäcke gefüllt. Sicherungsbretter an der Abzucht wurden vorsorglich eingesetzt. Die Wasserläufe in den Stadtteilen wurden überprüft. Entspannte sich die Lage am Abend vorübergehend, dramatisierte sich die Lage in der Nacht auf Mittwoch.
Der Wintertalbach und die Abzucht traten in Goslar über die Ufer. Massiv suchten sich die Wassermassen ihren Weg. Ein Senioren- und Pflegeheim musste evakuiert werden. Sturzbäche ergossen sich über die Bergstraße und Marktplatz zum Breiten Tor. In Vienenburg breite sich die Radau auf 100 Meter aus und lies unzählige Keller volllaufen.
In Immenrode mussten die Sandsäcke vorsorglich bei betroffenen Grundstücken in Stellung gebracht werden. Auch die Feuerwehr Lochtum bereitete sich auf ein massives übertreten der Schamlah vor. 350 Einsatzkräfte gaben Stunde um Stunde ihr Bestes. Die nach Oker fließende Abzucht lies auch die Keller nördlich der Wolfenbütteler Straße volllaufen. In Wiedelah drohte der Schleusendamm entlang der Ecker den Ort unter Wasser zu setzen.
Wieder und wieder kommen neue schlechte Nachrichten in die Funkzentrale im Goslarer Feuerwehrhaus an. Derweil kämpfen auch die Einsatzkräfte im Kurort Hahnenklee-Bockswiese gegen die Wassermassen. In Jerstedt kann der Dorfbach durch die Einsatzkräfte unter Kontrolle gehalten werden. In Hahndorf sind wenige Einsatzstellen zu verzeichnen.
Alle elf Feuerwehren des Stadtverbandes sind eingesetzt. Unterstützung kam aus Langelsheim und Astfeld sowie nach Feststellung des Katastrophenfalles durch den Landkreis Goslar Feuerwehrbereitschaften aus Helmstedt, Peine und Rotenburg/Wümme. Auch Einheiten des Technischen Hilfswerkes aus Clausthal-Zellerfeld, Hannoversch Münden und Detmold leisteten einen wichtigen Beitrag. Zahlreiche freiwillige Helfer fanden den Weg zum Feuerwehrhaus oder zum Betriebshof.
Viele helfende Hände konnten aber großen Schaden nicht verhindern. Viele persönliche Schicksale sind innerhalb weniger Stunden entstanden. Es ist auch für Einsatzkräfte nicht leicht, Bereiche aufzugeben. Oft standen wir fassungslos einer enormen Aufgabe gegenüber. Dauerte der Einsatz in Goslar bis Samstag, 29. Juli an, waren die letzten Arbeiten in Vienenburg erst im August beendet.
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Eingesetzte Feuerwehren: Alle 11 Ortsfeuerwehren des Stadtverbandes Goslar