Bereits im dritten Jahr bildeten sich Atemschutzgeräteträger aus den elf Ortsfeuerwehren der Stadt Goslar ein Septemberwochenende weiter. Die Firma Firehouse stellte eine mobile Heißausbildungsanlage zur Verfügung. Die Gewöhnung an brandheiße Einsätze oder auch die Vertiefung erlangter Erkenntnisse wurden in mehreren Ausbildungsschritten dargestellt.
Fast 100 Einsatzkräfte aus dem Goslarer Stadtgebiet hatten unter fachkundiger Anleitung durch speziell ausgebildete Trainer die Möglichkeit als Atemschutzgeräteträger in der gasbefeuerten Übungsanlage verschiedene Szenarien zu üben. Sei es ein Kellerbrand oder das üben von Türöffnungsszenarien. Für die jungen noch unerfahrenen Brandschützer eine erste Gewöhnung. Stadtbrandmeister Christian Hellmeier weiß um die Gefahren: „ Wir haben mehr technische Hilfeleistungen als Wohnungsbrände. Das spricht für die Sicherheit in Wohnung und der sichere Umgang mit Gefahren durch Feuer. Den jüngeren Einsatzkräften fehlt es an Erfahrung. Dies machen wir durch solche zusätzliche Ausbildung wett“.
Für die erfahrenen Einsatzkräfte bestand die Möglichkeit nicht nur ein Gefühl für die Temperaturen und die richtige Löschtechnik zu vertiefen. Vielmehr galt der Fokus bei der Rettung von Personen oder auch einem eingespielten Notfall eines Angriffstrupps. Dies spiegelte auch die Resonanz der Teilnehmer mit einem durchweg positiven Feedback. „Wichtig ist die Weiterführung der erlangten Erkenntnisse und das erlernen neuer Techniken“, berichtet Hellmeier. Als Besonderheit erhielten die Teilnehmer erstmals eine Fotografie der Ausbildung als Andenken an die Hand. Eine Besonderheit der inneren Öffentlichkeitsarbeit.
Ein weiterer Bestandteil der Ausbildung war die Vorstellung der „Hamburger Tücher“. Goslars stellvertretender Ortsbrandmeister Udo Löprich erläuterte in einer Stationsausbildung die Rettung von Patienten oder bettlägerigen Personen in Pflegeheimen den Umgang mit den speziellen Matratzen. Im Notfall kann eine im Bett liegende Person mit einem an der Matratze befestigten Tuch fest gesichert werden. Der eingesetzte Atemschutztrupp hat so die Möglichkeit die Person mit der Matratze schnell und sicher aus dem Gefahrenbereich zu retten.
Für die Sicherheit der Ausbildungsteilnehmer sorgte die Johanniter Unfallhilfe und das Deutsche Rote Kreuz. Susanne Felka, Ortsbeauftragte des Stützpunktes Goslar der Johanniter Unfallhilfe e. V., beobachtete die Abläufe genau. Alle Teilnehmer sorgten nach der Ausbildungseinheit im Container für einen schnellen Ausgleich des körpereigenen Wasserhaushalts mit Mineralwasser. So eine Ausbildung ist nun mal wie ein Brandeinsatz sehr schweißtreibend und kräftezehrend.
Die Überwachung der eingesetzten Trupps erfolgte durch die erfahrenen Kräfte der Ortsfeuerwehr Hahndorf. Die Ortsfeuerwehr bildet im Stadtverband den Fachzug Atemschutzüberwachung und Atemschutzlogistik. Logistisch ist eine solche Heißausbildung auf dem Hof des Goslarer Feuerwehrhauses ohnehin eine Herausforderung. Neben der Organisation der Ausbildungseinheiten, die stets von einem besonders ausgebildeten Feuerwehrmann begleitet werden, mussten auch Masken gereinigt, gewaschen und geprüft sowie die Atemschutzflaschen ständig neu gefüllt werden.
Für Stadtbrandmeister Christian Hellmeier steht fest, dass die Ausbildung auch in den kommenden Jahren ein fester Bestandteil bleiben wird. Die Kosten für das Ausbildungswochenende teilen sich die Stadt Goslar und der Stadtfeuerwehrverband für die mobile Ausbildungsanlage, das Gas zur Befeuerung der Anlage und die Verpflegung der Ausbilder. Gut angelegtes Geld wie Hellmeier findet, bildet es doch die Einsatzkräfte umfangreich fort. Die Ausbilder trainierten die Einsatzkräfte und auch die umfangreiche Arbeit für das Team der Atemschutzwerkstatt in der Vor- und Nachbereitung erfolgten rein ehrenamtlich.