Am Samstag, 02.09.2017, fand auf dem Gelände des Weltkulturerbes Rammelsberg eine praktische Ausarbeitung von den europäischen Experten statt. Den Fachleuten für Brand- und Katastrophenschutz waren wichtige Erkenntnisse im Digitalfunk unter Einsatzes einer Relaisstation wichtig. Diese fachlich bezeichnet Repeater-Funktion ist bei der Aufrechterhaltung einer Funkverbindung zwischen Einsatzleitung und eingesetzten Angriffstrupps in abgeschirmten Objekten Lebensnotwendig.
Goslars Ortsbrandmeister Olaf Laue erklärt, dass in Gebäuden in Stahlbetonbauweise eine problemlose Funkverbindung je nach Lage nicht immer gegeben ist. Entfernungen können zu Schwierigkeiten in der Aufrechterhaltung des Funkkontaktes führen. So war für die Goslarer Wehr wichtig dies auch einmal im Besucherbergwerk Rammelsberg auszuprobieren, so Laue.
Mehrere Versuche führten zum Erfolg. Das Ergebnis wurde im Anschluss zwischen den europäischen Experten diskutiert. Mit dem Einsatz eines Funkgerätes als Relaisstation war der Funkkontakt in den Stollen über zweihundert Meter weit möglich. Zur Feststellung der Positionen dienten die durch Verantwortliche des Besucherbergwerks angefertigten Laufkarten. Eine wesentliche Erleichterung für die Einsatzkräfte sich auf unbekannten Terrain zurecht zu finden. Erkannte minimale Verbesserungen können jetzt noch eingearbeitet werden.
Das Weltkulturerbe Rammelsberg als Versuchsobjekt zu nutzen ist für die Feuerwehr ein großer Vorteil. Die örtlichen Gegebenheiten in Verbindung mit der Ausbreitung von Funkwellen sind eine Herausforderung. Ortsbrandmeister Olaf Laue wird die gewonnenen Erkenntnisse in die weitere Ausbildung einfließen lassen.
Tags zuvor empfing Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk die europäischen Delegationen. Neben einem ausführlichen Austausch mit dem Stadtoberhaupt und dem Ersten Stadtrat Burkhard Siebert erhielten die Gäste eine ungewöhnliche Stadtführung. Neben der Besichtigung der Baustelle des historischen Rathauses stand auch ein Rundgang entlang der Abzucht an. Hier tauschten sich die Experten zu den entstandenen Schäden nach dem Juli-Hochwasser aus. Anhand von Bildern konnte Goslars Ortsbrandmeister Olaf Laue den Umfang der Geschehnisse verdeutlichen.