In den Medien laufen gerade wieder die Ereignisse des vergangenen Jahres. So möchte ich an dieser Stelle als Stadtbrandmeister der Feuerwehr Goslar einen Strich ziehen und die Summe kurz darstellen. Wenngleich wir verschont geblieben sind von Hochwasser, Starkregen, Sturm oder auch einer größeren Einsatzzahl von Flächen- oder Waldbränden. Es gab für die elf Ortsfeuerwehren im Stadtgebiet jede Menge Arbeit.
Mehrere Großbrände, zuletzt in Oker, haben Hab und Gut vieler Menschen vernichtet. Allein innerhalb von drei Tagen brannte es im Februar in der Hokenstraße und der Mauerstraße Goslars. Konnte nach fast 24-stündiger Suche im April eine Person bei Vienenburg gefunden werden, so ließen zwei junge Menschen am Morgen des 20. Juli bei einem schweren Verkehrsunfall in relativer Nähe ihr Leben.
Fast 500 Einsatzkräfte stellen ganz nebenbei zum Wohle des Nächsten ihr Können, Wissen und ihre Zeit zur Verfügung. Rein ehrenamtlich für unsere Stadt. Das macht uns nicht zu Helden. Es macht allerdings etwas mit uns. Wir helfen. Und zwar jeder Person, die Hilfe in der Not benötigt. Auch in 2019 haben wir wieder Katzen gerettet, Nottüröffnungen durchgeführt, kleine bis große Brände gelöscht, Personen aus verunfallten Fahrzeugen gerettet oder auch austretenden Kraftstoff abgestreut. Die Aufgaben der Feuerwehr sind nun einmal vielseitig und abwechslungsreich.
Das nun auch in diesem Jahr wieder eine hohe Anzahl von Einsätzen zu bewältigen war, belegen die Zahlen. Mehr als einmal am Tag mussten die Brandschützerinnen und Brandschützer im Goslarer Stadtgebiet im Einsatzfall tätig werden. Es werden wieder über 500 an der Zahl sein, wenn es an Silvester um Mitternacht heißt, „Frohes Neues“. Rein Ehrenamtlich. Goslar verfügt weder über eine Berufsfeuerwehr noch über eine hauptamtliche Wachbereitschaft.
Wir verfügen allerdings über einen positiven Zuspruch aus der Politik, der Verwaltung der Stadt Goslar und der Bevölkerung. Allein sieben Fahrzeuge konnten in diesem Jahr an die Feuerwehr übergeben werden. Ein Hilfeleistungslöschfahrzeug, ein Mittleres Löschfahrzeug, ein Gerätwagen Logistik, drei Mannschaftstransportwagen und ein Kommandowagen. Wahrlich kein Spielzeug für uns. Allein die erstgenannten Fahrzeuge sind für Brandeinsätze und Hilfeleistungen auf einem Stand der Technik, der den heutigen Gegebenheiten entspricht. Die Vielseitigkeit des Einsatzgeschehens kann ohne Verzögerungen entgegengetreten werden.
Auch die Umsetzung von Anbauten an Feuerwehrhäuser und auch der Neubau des Feuerwehrhauses in Immenrode zeigen die Akzeptanz unserer ehrenamtlichen Arbeit. Mit der Beschaffung einer Sandsackfüllmaschine, der Grundausstattung eines mobilen Hochwasserschutzsystems und weiterer Gerätschaften zur Abwehr von Gefahrenlagen durch Hochwasser oder Starkregen lassen uns für die Zukunft gut vorbereitet sein. Dazu gehört auch die technische Modernisierung einer örtlichen Einsatzleitung.
So können die Feuerwehren der Stadt Goslar, ausgestattet mit einem guten Handwerkzeug, effizient die Einsatzsituationen meistern. Hier gilt unser Dank der Stadt Goslar mit seinen Ratsvertretern, dem Oberbürgermeister und dem Ersten Stadtrat. Allein die Bestrebungen der Politik für die mögliche Einführung einer sogenannten Feuerwehrrente sind nicht selbstverständlich. Aber auch den Goslarern sei gedankt. Bei den Jubiläen in Hahndorf, Jerstedt, Immenrode und Weddingen hat es viele zu den Veranstaltungstagen gezogen.
Die acht Jugendfeuerwehren und die Kinderfeuerwehr sind unser Garant für den Nachwuchs. Eine gute und abwechslungsreiche Jugendarbeit bilden die Basis, dass auch in Zukunft 90 % der Mitglieder für die Einsatzabteilungen mit jungen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern zur Verfügung stehen. Dies ist aber nicht genug. Der demografische Wandel macht auch vor der Feuerwehr nicht Halt. Hier sind wir auf SIE angewiesen. Feuerwehr ist zwar nicht einfach ein Hobby, aber es vereinigt Hilfe, Technik und Kameradschaft. Seien auch Sie ein Teil davon. Ob nun in den Einsatzabteilungen der Ortsfeuerwehren, den Jugendfeuerwehren oder unseren musiktreibenden Zügen. Jeder kann sich einbringen.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins neue Jahr. Meinen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern möchte ich für ihr Engagement in diesem Jahr danken und auch für 2020 die besten Wünsche übermitteln.
Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr, Glück auf!
Ihr Christian Hellmeier, Stadtbrandmeister Goslar