Am späten Sonntagnachmittag brach in einem Zimmer in einem Alten- und Pflegeheim in Vienenburg aus bislang unbekannten Gründen ein Feuer aus. Ein Großaufgebot von Rettungskräften wurde alarmiert.
Um 17.21 Uhr ereilte die Feuerwehren Goslar und Vienenburg der Alarm. Die automatische Brandmeldeanlage hatte Augenblicke zuvor ausgelöst. Noch auf der Anfahrt meldete die Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle den anrückenden Einsatzkräften der Vienenburger Wehr ein bestätigtes Feuer. Vienenburgs Ortsbrandmeister Michael Jahn lies sofort die Menschenrettung vornehmen. Umgehend erfolgte die Nachalarmierung weiterer Einsatzkräfte aus Goslar und auch aus Wiedelah. Zusätzlich wurden Einsatzkräfte aus Hahndorf für die Einsatzstellenhygiene angefordert.
Durch die Mitarbeitenden der Einrichtung erfolgte eine vorbildlich organisierte Evakuierung aus dem betroffenen Stationsbereich, berichten Goslars stellvertretender Stadtbrandmeister Frank Slotta und Einsatzleiter Christian Hellmeier. Dadurch konnte die Brandbekämpfung zügig vorgenommen werden. Die Hitzeentwicklung war enrom. Die Rauchentwicklung war massiv, konnte jedoch auf den betroffenen Stationsbereich begrenzt werden.
Die Evakuierung erfolgte horizontal in einen sicheren Gebäudebereich. Während die Löschmaßnahmen innerhalb kurzer Zeit erfolgreich durch Einsatzkräfte unter Atemschutz vorgenommen wurden, rückten aus dem Kreisgebiet, aus dem Landkreis Wolfenbüttel und auch aus Wernigerode Rettungskräfte an. Nach Auslösung des Massenanfalls von Verletzten wurden die Retterinnen zusammengezogen. Überdies eilten ehrenamtliche Kräfte des Kriseninterventionsteams des Landkreis Goslar zur Einsatzstelle.
Durch das Feuer mussten zwei Personen ins Krankenhaus transportiert werden. Fünf Personen erlitten eine leichte Rauchvergiftung, die durch den Rettungsdienst vor Ort behandelt wurden. Für einen Bewohner des betroffenen Zimmers kam jedoch jede Hilfe zu spät. Im Laufe der Nacht verstarb eine Bewohnerin im Krankenhaus.
Nach Sichtung aller Bewohnerinnen konnte ein Großteil wieder in Ihre Zimmer zurückkehren. Wenige müssen jedoch in Wolfenbüttel, in einer Schwestereinrichtung des Unternehmens, für die kommenden Tage untergebracht werden. Positiv hat sich dabei die Zusammenarbeit zwischen Heimleitung, Feuerwehr und Rettungskräften sowie dem Fachdienst Sicherheit und Ordnung der Stadt Goslar gestaltet.
Die Ermittlungen zur Brandursache wurden durch die Polizei Goslar aufgenommen. Hierzu und zur Schadenhöhe können seitens der Feuerwehr keine Angaben gemacht werden. Die Einsatzstelle wurde beschlagnahmt. Weiter sperrte die Polizei die angrenzenden Straßen ab.
Insgesamt befanden sich 83 Einsatzkräfte der Feuerwehren Vienenburg, Goslar, Hahndorf und Wiedelah mit 36 Fahrzeugen im Einsatz. Die Rettungskräfte des Rettungsdienstes, des Deutschen Roten Kreuzes aus Ortsvereinen im Landkreis und dem Kit-Team waren mit 96 Personen vor Ort. Gegen 20.30 Uhr hatten die meisten der nahezu 180 Einsatzkräfte die Einsatzstelle verlassen.


