Zukunft gestalten – für Goslar
Umfangreiche Veränderungen haben für die elf Goslarer Ortsfeuerwehren in diesem Jahr die Weichen für die künftige weitere Entwicklung gestellt. In Eigenleistung entstand ein Anbau am Wiedelaher Feuerwehrhaus. Politisch wurden die Wichen für die künftigen Fahrzeugbeschaffungen gestellt. Andererseits haben sich die ehrenamtlichen Brandschützer unserer Kaiserstadt in einem besonderen Jahr für Hilfe über die Grenzen hinaus stark gemacht.
Die Ratsbeschlüsse vom 20. Dezember dieses Jahres haben eine große Anerkennung mit sich gebracht. Für die kommenden zehn Jahre sind die Fahrzeugbeschaffungen anerkannt und somit planbar. Die Jugendfeuerwehren erhalten ab kommenden Jahr einen Zuschuss. Eine wichtige Unterstützung unserer Jugendarbeit. Nicht zuletzt der Beschluss über die Jubiläumszuwendungen für die Einsatzkräfte und Mitglieder der Altersabteilungen sind die größte Anerkennung unseres ehrenamtlichen Engagements für den Brandschutz in unserer Stadt.
Was mit einer „Feuerwehrrente“ begann und der Gedanke vieler Väter ist, hat sich zu einer Zuwendung je nach Dauer der Mitgliedschaft entwickelt. Dies war erst möglich in einer intensiven und guten Zusammenarbeit zwischen politischen Vertretern, der Verwaltung und der Feuerwehr. Diese gute Grundlage hat sich auch in der Vorstellung der Budgetierung für die Fahrzeugbeschaffungen dargestellt. Dies spricht für gegenseitige Anerkennung und Arbeit auf Augenhöhe.
Mit der Unterstützung der Förderer konnten auch in diesem Jahr viele Projekte realisiert oder in die Zukunft investiert werden. Der Glühwein-Verkauf durch die Besatzung des Flottendienstbootes Oker am zweiten Adventswochenende leistet den acht Jugendfeuerwehren und zwei Kinderfeuerwehren wertvolle Unterstützung. Mit der Spende der Volksbank Nordharz eG konnten 260 Paar Sicherheits-Gummistiefel für Wassereinsätze beschafft werden. Vielen weiteren Spendern gilt mein und unserer herzlicher Dank. Gespendet haben wir aber auch selbst. Aus Kameradschaftsgeldern konnte die Aktion Weihnachtstrucker der Johanniter Unfallhilfe e. V. unterstützt werden. 150 Pakete mit lebenswichtigen Gegenständen konnten auf drei Palletten verpackt werden und traten am zweiten Weihnachtsfeiertag den Weg in die Ukraine an.
Dieser Krieg in der Ukraine hat eine Wunde in Europa gerissen. Für uns als Feuerwehr stand jedoch schnell fest, auch hier unseren Beitrag zu leisten. Zwei Transporte in unsere Partnerstadt Brzeg und in den Partnerlandkreis Trebnitza wurden begleitet. In Brzeg konnte im April nach sieben Jahren wieder ein Kontakt zu unseren polnischen Feuerwehrfreunden auf erlebt werden. Mit Ihnen und unseren Freunden aus dem französischen Arcachon und dem tschechischen Beroun verbrachten wir eine Woche im Juni, auch mit dem Besuch der Messe Interschutz in Hannover. Wie wichtig eine Freundschaft im europäischen Haus ist, wird sich in Zukunft wieder zeigen.
Abgeschlossen werden konnte mit der Beschaffung eines Hilfeleistungslösch-gruppenfahrzeugs für die Ortsfeuerwehr Wiedelah die Fahrzeugbeschaffungen aus dem Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Vienenburg, der uns seit der Fusion 2014 in den vergangenen Jahren für die Zukunft gut gerüstet hat. In der Wiedelaher Feuerwehr, in Hahndorf, in Hahnenklee-Bockswiese und Lochtum sind personelle Weichen in der Führung der Ortswehren für die Zukunft gestellt worden. Nicht zu vergessen ist die Ernennung von Goslars Ortsbrandmeister Udo Löprich zum stellvertretenden Kreisbrandmeister. Es ist schon sehr erfreulich, wenn Menschen Verantwortung als Führungskraft neben Familie und Beruf übernehmen möchten und können.
Dies gilt ebenso für die Fachzüge der Stadtfeuerwehr. Der Klimawandel wird uns weiter beschäftigen. Sei es mit Einsätzen durch Sturm zu Jahresbeginn oder die Vegetationsbrände im Sommer. Stets sind die Einsatzkräfte in den Ortswehren jederzeit Einsatzbereit. Zukünftig werden sich die Feuerwehren auch hier anpassen und aufstellen. Dies auch mit der weiteren Entwicklung digitaler Medien, die für das Einsatzgeschehen nicht mehr wegzudenken sind.
Die Bereitschaft der ehrenamtlichen Einsatzkräfte ist weiter ungebrochen. Bei den Veranstaltungen zum Stadtjubiläum genauso wie durch das Anwachsen der Einsätze allgemein. Zum Jahresende geht die Zahl in Richtung 750 Brand- und Hilfeleistungseinsätze. Eine enorme Herausforderung für die Frauen und Männer der Feuerwehr. Mit der Gründung einer weiteren Kinderfeuerwehr in Hahnenklee-Bockswiese ist der zweite Grundstein für zukünftige Einsatzkräfte gesetzt. Wenn auch in der Pandemie viele Quereinsteiger den Weg in das Ehrenamt gefunden haben, so bleiben die Jugendfeuerwehren und jetzt die Kinderfeuerwehren der Garant für unseren Nachwuchs.
Wir werden weiterhin mit über 500 Einsatzkräften denen Hilfe zu teil werden lassen, die Hilfe benötigen. Wenn es auch immer anspruchsvoller wird und die gesellschaftliche Entwicklung den Stellenwert einer Feuerwehr strapaziert, so stehen wir an Ihrer Seite. Hierfür gilt mein und der Dank meiner beiden Vertreter allen Beteiligten aus Feuerwehr, Politik und Verwaltung und unseren Förderern. Allen voran aber auch unseren Familien, die oft auf uns verzichten müssen.
Ihnen allen wünsche ich einen ruhigen und ausgeglichenen Jahreswechsel und ein friedlicheres Jahr 2023 zu unser aller Wohl.
Ihr
Christian Hellmeier
Stadtbrandmeister