Seit 01. Juli verfügt die Freiwillige Feuerwehr Goslar über eine neue Fachgruppe. Acht Flächensuchhunde mit entsprechend ausgebildeten Frauchen und Herrchen bereichern nunmehr die umfangreichen Aufgaben der Feuerwehr. Nötig wurde der Übergang durch die Einstellung des Dienstbetriebes vor über einem Jahr in der Gemeinde Liebenburg.
Im Rahmen einer Feierstunde stellte Stadtbrandmeister Christian Hellmeier die neue Einheit vor. In Beisein von Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner, Ratsvertretern und Verwaltung, Kreisbrandmeister Uwe Fricke, Goslars Polizeichef Rodger Kerst und Leiter Einsatz Carl Schierarndt sowie zahlreichen Einsatzkräften des Stadtkommandos, der Goslarer Ortswehr und einer Abordnung aus Liebenburg fand die Begrüßung statt.
Vor über einem Jahr musste der Dienstbetrieb für die fünf vollausgebildeten Flächensuchhunde in der Gemeinde Liebenburg eingestellt werden. Ein für die Feuerwehrführungen der im Landkreis Goslar angehörigen Feuerwehren nicht nachvollziehbarer bürokratischer Schritt. Goslars Stadtbrandmeister Christian Hellmeier und der damalige erste Stadtrat der Stadt Goslar Burkhard Siebert haben stets den großen Nutzen einer solchen taktisch wertvollen Einheit gesehen. Gemeinsam sollten Möglichkeiten des Fortbestehens gefunden werden.
Nach mehreren Gesprächen stand fest: der Fortbestand kann nur außerhalb der Gemeinde Liebenburg gefunden werden. Große Unterstützung erfuhr Hellmeier zum Fortbestand durch die Stadt Goslar bei allen beteiligten Gremien. Zur Eingliederung der neuen Einheit galt es organisatorisch viele Abstimmungen vorzunehmen. „Mit Erfolg“, freut sich Hellmeier bei der Indienststellung. Bereits zwei Mal mussten die Flächensuchhunde seit 01. Juli alarmiert werden. Ein Bedarf ist somit nachgewiesen.
Die von Gruppenführerin Sarah Wiedemann geleitete Fachgruppe wurde dem Fachzug Kommunikation und Erkundung unter Leitung von Goslars stellvertretendem Ortsbrandmeister Kevin Schmidt auf Stadtebene zugeordnet. Die Hundeführerinnen und Hundeführer sind nunmehr Mitglied der Goslarer Ortsfeuerwehr. Die einsatzbereiten Flächensuchhunde sind geprüft nach den Vorgaben des Deutschen Feuerwehrverbandes in der Rettungshunde-Ortungstechnik (RHOT).
Nicht ohne Stolz berichtet Hellmeier über die Gespräche, Planungen und Abwicklungen der vergangenen Monate zum Erhalt einer hoch motivierten Einheit. „Wir brauchen die Flächensuchhunde in der Stadt und im Landkreis Goslar“, so Hellmeier. Sein besonderer Dank richtet sich an Ehrenstadtbrandmeister Burkhard Siebert für die Unterstützung vom ersten Moment an. Sein Dank richtete der Goslarer Stadtbrandmeister auch an Liebenburgs Gemeindebrandmeister Christoph Schubert und Ortsbrandmeister Martin Müller, die viel Arbeit in die Fachgruppe gesteckt haben.
Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner freute sich zur Übernahme der intakten Gruppe und dankte der Liebenburger Feuerwehr für die konstruktive Zusammenarbeit im Vorfeld. „Die Hunde leisten einen großen Dienst mit Ihren Spürnasen“, so Schwerdtner bei ihrer herzlichen Begrüßung.
Bei seinem Grußwort erinnerte Kreisbrandmeister Uwe Fricke an die Entstehung der Suchhundestaffel. Seit 01.10.2017 besteht eine führbare Einheit innerhalb der Feuerwehr. Seither wurden 45 Suchaktionen innerhalb des Landkreis Goslar durchgeführt. Frickes Vertreter und Goslars Ortsbrandmeister Udo Löprich dankte, ein komplett fertiges „Paket“ der Feuerwehr Liebenburg übernehmen zu können. Eine Innovation für die Feuerwehr. Zu vergessen ist nicht, dass die Hundeführerinnen und Hundeführer auch über eine Grundausbildung der Feuerwehr verfügen und somit allgemein auch im Einsatzgeschehen zur Verfügung stehen.
Bevor Hundeführerin Sarah Wiedemann das Können Ihrer Vier- und Zweibeiner unter Beweis stellte, gab sie einen kleinen Eindruck der vergangenen zwölf Monate. Eine schwere Zeit für die Fachgruppe. Helfen wollen und können aber nicht dürfen, eine schwere Zeit. Wiedemann ist stolz, dass alle ihrer Mitstreiter mitgezogen haben und über ein Jahr weiter trainiert hat, über eine willensstarke und motivierte Gruppe. „So besteht weiter die Chance Leben zu retten“, so Wiedemann. Sie dankte allen Beteiligten zur Fortführung und dem Bestand der Flächensuchhundestaffel. Allen voran der Goslarer Feuerwehr für die herzliche Aufnahme.
Somit sind jetzt Balu, Emma, Karubi und die anderen Spürnasen mit ihren Halterinnen und Haltern fester Bestandteil der Goslarer Feuerwehr. Eine Einheit, die als wichtiger Baustein bei lebenswichtigen Suchaktionen wieder zum Einsatzkommen kann. Seid willkommen.